Bist du eine vielbeschäftigte New Yorker Mutter, die zwischen vier perfekt erzogenen Kindern und einer freiberuflichen Tätigkeit als Dozentin oder Autorin jongliert – und dabei das Gefühl hat, immer mehr Zeit zu brauchen?
Würdest du gerne noch mehr Geld in die Hand nehmen, um durch die Manifestation noch mehr Geld zurückzubekommen?
Ist deine Karriere noch nicht richtig in Fahrt gekommen?
Du trainierst in jeder freien Minute für einen Marathon, weil das Runner’s High für dich unverzichtbar geworden ist – und ein Tag ohne 60 Minuten Sport undenkbar scheint?
Siehst du Freizeit als Gelegenheit, produktiv zu sein, und findest du Fernsehen nur akzeptabel, wenn es lehrreich ist?
Macht das Ausfüllen und Kategorisieren von Listen deinenTag spürbar besser? Und … besitzt du vielleicht noch einen Blackberry?
Wenn du jetzt zustimmend nickst, dann herzlichen Glückwunsch – dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich. Wenn das aber nicht ganz auf dich zutrifft, dann bist du vielleicht einfach überfordert und suchst nach einer Möglichkeit, dein Leben ein bisschen besser zu organisieren. Keine Sorge: Auch dann könnte dieses Buch hilfreich sein – allein schon wegen der praktischen Apps, mit denen man heutzutage Listen digital führen und hübsch auswerten lassen kann. Ein bisschen mehr Produktivität gefällig? Voilà.
Worum geht’s eigentlich?
168 Hours – You Have More Time Than You Think von Laura Vanderkam ist ein Selbstoptimierungsratgeber im besten (und manchmal nervigsten) Sinne. Es bietet eine Mischung aus hilfreichen Tipps, fluffigen Anekdoten und Interviews mit erfolgreichen Menschen, die ihre Zeit offensichtlich im Griff haben. Die Botschaft: Wenn die es schaffen, schaffst du es auch. Schließlich ist die Autorin auch nur ein Mensch – genau wie du.
Das Buch richtet sich vor allem an berufstätige Mütter, daher nimmt das Thema Kindererziehung einen großen Raum ein. Wenn das nicht dein Lebenskontext ist, gibt es trotzdem einige Kapitel über das Büroleben. Und wenn dich der Kinderkram nicht interessiert, kannst du diese Passagen einfach überspringen – eine Zeitersparnis ganz im Sinne der 168-Stunden-Philosophie.
Was hat es mit den 168 Stunden auf sich?
168 Stunden entsprechen der Gesamtzeit einer Woche (7 Tage x 24 Stunden). Der Clou des Buches: die Zeitplanung nicht in Tagen, sondern in Wochen zu betrachten, um einen besseren Überblick zu bekommen. Denn während einzelne Tage variieren, folgt die Woche oft einem wiederkehrenden Rhythmus. Das ergibt Sinn – zumindest in der Theorie.
Die zentralen Tipps (und ihre Tücken):
- Erstelle eine Liste mit 100 Träumen und arbeite in deiner Freizeit daran.
- Eliminiere unnötige Meetings – mehr Zeit für Wesentliches!
- Treffe bewusste Entscheidungen: Jede Stunde auf TikTok oder Instagram ist eine Stunde weniger für das Buch, das du eigentlich lesen wolltest.
- Tracke deine Zeit: Finde heraus, wie viele Stunden deines Tages dich glücklich machen – und wie viel Zeit du mit Dingen verschwendest, die du hasst.
- Setze auf deine Stärken: Fokussiere dich auf Aufgaben, die zu deinen Fähigkeiten passen.
- Optimiere deinen Kontext: Arbeite in Umgebungen, die deine Produktivität fördern. Viel Erfolg dabei, dein Leben darauf auszurichten!
- Source den Haushalt aus: Je mehr Zeit du für deine Kernkompetenzen hast, desto erfolgreicher kannst du sein – und dir eine Haushaltshilfe leisten.
Meine Erfahrungen mit dem Buch und der Methode:
Um es kurz zu machen: Ich habe die 168-Stunden-Methode ausprobiert – und es war ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits war es interessant zu sehen, wie meine Woche wirklich aussieht. Auf der anderen Seite war das ständige Dokumentieren stressig und trotz App-Unterstützung hatte ich das Gefühl, mehr Zeit mit dem Tracken als mit wirklichen Verbesserungen zu verbringen.
Hier ein Auszug aus meiner Zeitaufzeichnung:
Tätigkeit | Stunden |
---|---|
Busywork | 27,73 |
Schlaf | 52,35 |
Lernvideos | 3,25 |
Meeting | 5,47 |
Fahrtzeit | 7,68 |
Comics lesen | 5,38 |
Körperpflege | 5,30 |
Versacken | 7,55 |
Diese Werte habe ich mit dieser App aufgezeichnet. Jede Änderung habe ich über dieses Menü gemacht. Nicht sehr benutzerfreundlich, aber man gewöhnt sich daran.
Was habe ich daraus gelernt? Zum einen, dass ich genug schlafe. Zum anderen, dass ich zu viel Zeit mit unwichtigen Dingen verbringe. Aber sollte ich mein Leben wirklich nach diesen Maßstäben optimieren?
Die Antwort lautet: Nein. Denn Selbstoptimierung kann sinnvoll sein, darf aber nicht den Spaß und die Leichtigkeit des Lebens ersticken. Manchmal ist es in Ordnung, Zeit „sinnlos“ zu verbringen – wenn es glücklich macht. Ich stresse mich nicht, nur um alles „perfekt“ zu dokumentieren oder die letzte Minute zu maximieren.
Betty out
Schreibe einen Kommentar