Mit guten Freunden bespricht man Gehälter

Ich habe gerade ein Thema im Kopf, über das ich gerne sprechen möchte, aber vorher muss ich noch etwas anderes klären. Denn Tabus zu besprechen ist eine wichtige Fähigkeit, um ein befreites Leben zu haben, und ich umarme gerne meinen Cringe, denn ich weiß, am Ende geht es mir besser.

(Ich sollte wohl doch wieder zu den Buddhisten von um die Ecke gehen. Das war teilweise auch ziemlich cringe, aber ich habe gerade gesagt, ich soll ihn umarmen. Also höre auf deine Worte, geh zu den netten Menschen und lern noch etwas über dich und dein Leben. Auch wenn du mit ihnen nicht einer Meinung bist, kannst du noch was lernen.)

Geld ist oft ein Thema, bei dem viele Leute lieber auf dem Boden versinken würden, als es anzusprechen. Ich habe aber festgestellt, dass genau diese Gespräche wichtig sind, insbesondere für Frauen. Warum? Weil wir uns sonst nicht einschätzen können und Gefahr laufen, über den Tisch gezogen zu werden.

Das ist schrecklich unangenehm

Die erste Hürde, die wir alle überwinden müssen, ist der Cringe, den wir alle verspüren, wenn wir über Geld sprechen. Warum ist das so? Vielleicht, weil wir nicht als prahlerisch oder neidisch erscheinen wollen. Vielleicht auch, weil wir Angst haben, uns bloßzustellen. Aber in meiner Welt lohnt es sich, diese Hürde zu überwinden. Wer Tipps braucht, kann sich die Podcastserie „How I Met My Money” anhören.

Eines Tages saß ich mit meinen Freundinnen zusammen, und nach der dritten veganen Wurst kam das Thema auf. Anfangs war es noch seltsam, aber mit hochroten Köpfen und vielen Blicken aus dem Fenster, auf den Teller oder an die Wand, haben wir angefangen uns die Wahrheit zu sagen über etwas, über das man eigentlich nicht spricht. Sobald wir einmal in Fahrt waren, ging es ganz natürlich. Wir redeten über Gehälter, Sparziele, Schulden und Investitionen. Und wie war das? Es war befreiend!

Offene Gespräche, glasklare Einsichten

Ich habe in diesen Gesprächen echt viel gelernt. Ich habe zum Beispiel erfahren, dass manche von ihren Firmen ziemlich über den Tisch gezogen werden, es ihnen aber egal ist, weil sie andere Prioritäten im Leben haben. Oder dass ich für meine Alters- und Geschlechtsgruppe eigentlich ganz gut dastehe. Mein Interesse an Finanzen hat mir gezeigt, dass andere sich viele Dinge erst viel später oder nie aneignen. Diese Offenheit half uns allen, unsere eigenen Situationen besser zu verstehen und neue Wege zu finden, um nicht länger in der patriarchalen Struktur, in der wir unterwegs sind, ausgebeutet zu werden.

Während ich schon im finanzierten mini-Eigenheim saß, hatte eine Freundin noch nie Vollzeit gearbeitet. Dabei war sie überaus studiert, aber in ihrem Bereich war wenig Geld zu holen und bekannterweise arbeiten Teilzeitmenschen fast genauso viel wie Vollzeit-Mitarbeiter, kosten aber eben nur einen Bruchteil.

Eine andere Freundin hat einfach nach ein paar Jahren ihr Leben für sechs Monate komplett auf Stopp gesetzt, sich neu orientiert, umgeschult und dann die Branche gewechselt, weil in ihrer Branche zu wenig Geld und zu viele Stunden gearbeitet wurden. Das fand ich echt beeindruckend, weil es ein sehr mutiger Schritt war.

Gemeinsam sind wir stärker

Wir haben durch diese Gespräche auch gelernt, uns gegenseitig zu unterstützen. Wir geben uns Tipps, teilen unsere Erfahrungen und ermutigen uns gegenseitig, wenn es darum geht, finanzielle Entscheidungen zu treffen. Es ist wirklich wertvoll, eine Gruppe von Freundinnen zu haben, die einen unterstützt und bei Bedarf auch mal liebevoll in den Hintern tritt.

Geld ist für Frauen oft ein Tabuthema. Dabei hätten wir historisch gesehen oft mehr verdient und hatten weniger Zugang zu finanziellen Ressourcen und finanzieller Bildung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns gegenseitig informieren, unterstützen und anfeuern. Denn nur so können wir dafür sorgen, dass wir finanziell unabhängig und frei werden.

Mein Fazit

Ich habe festgestellt, dass das Reden über Geld mit meinen Freundinnen für mich persönlich sehr hilfreich ist. Ich habe gelernt, meine finanzielle Situation besser einzuschätzen und mich in Gehaltsverhandlungen besser durchzusetzen. Der Austausch mit meinen Freundinnen hat dazu geführt, dass auch sie Gehaltserhöhungen verlangt haben – und sie haben sie auch bekommen!

Ich möchte euch dazu ermutigen, offen über Geld zu sprechen. Zählt von 5 herunter, überwindet den Cringe, euch über eure Gefühle dazu hinwegzusetzen und zu beobachten, was passiert. Ihr werdet überrascht sein, wie viel ihr dadurch lernen und wie sehr ihr davon profitieren könnt. Und wer weiß, vielleicht könnt ihr dadurch eure Freundesgruppe inspirieren und unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

Denn am Ende des Tages geht’s nicht nur um das Geld, sondern auch um die Freiheit, teilen zu können und gemeinsam weiterzukommen. Und das ist unbezahlbar. (zumindest laut Mastercard)

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